Migranten in Berlin

Araber in Berlin

Das Thema im DaF-Unterricht

 

2.Migration als Thema im DaF-Unterricht:

Das Thema Migration wird in den Daf –Lehrwerken in der Regel erst von der Stufe B1 an aufwärts behandelt. Da der Deutschlernende sich sowohl mit einer ihm unbekannten Sprache als auch mit der ihr verbundenen eigenkulturellen Bedeutung, die ihm unbekannt sein kann, beschäftigen muss, bieten die Migrationsthemen und – probleme eine ideale Identifikationsmöglichkeit. Der Lerner ist wie ein Migrant, der zwischen zwei Kulturen und zwei Sprachen wandert. Auch seine Identität kann sich aufgrund neuer Erfahrungen mit der Sprache, die er lernt, „ändern“, zumindest erweitern oder auch verengen. Die Abhängigkeit des Menschen von der Sprache wird hier deutlich gemacht und es findet zudem eine Sprachreflexion statt. Wie diese Erfahrungen verarbeitet werden, ist sehr persönlich, so dass der Lerner, angeregt durch die Thematik, versuchen kann, dieses auch auf Deutsch zum Ausdruck zu bringen. Die Identifikationsmöglichkeit, der kreative Umgang mit Sprache und die eigene Ausdrucksmöglichkeit über den Lernprozess können sehr motivierend sein.Das kann man sehr deutlich in Tangram aktuell, Band 3, Lektion 3 sehen.* (2) Hier wird Deutschland als „zweite Heimat“ thematisiert. Zur Einführung können die Lernenden ihre eigene Vorstellung von “Heimat” definieren und darüber diskutieren.

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 ( S. 29, B1 geskannt)

 

*(2) Ich beschränke mich bewusst auf ein Lehrwerk , mit dem ich selbst unterrichte .

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 Danach werden Migranten aus verschiedenen Herkunftsländern mit Foto und kurzer, aber sehr motivierender Meinungsäußerung zum Thema „ Heimat“ vorgestellt.

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 ( S.29, B2 geskannt)

 Auch hier bietet es sich an, mit den Lernenden über die einzelnen

Äußerungen zu diskutieren und dabei die Neugier zum Weiterlesen

zu verstärken.

In der folgenden Aufgabe wird von den Lernern verlangt, sich zwei Personen auszuwählen und aus den auf der nächsten Seite folgen- den längeren Lesetexten Informationen über diese Personen zu sammeln, ihre Erfahrungen in Deutschland zu notieren und ihren Heimatbegriff wiederzugeben bzw. sich zum Thema „Doppelte Staatsangehörigkeit zu äußern.

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( S. 29, B3 geskannt)

 

Hier wird dem Lerner eine starke Identifikationsmöglichkeit geboten, die sehr motivierend ist. Der eigene Standpunkt findet sich in der unbekannten/fremden Sprache wieder. Zugleich wird er angeregt, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen, zu verstehen, warum diese Person einen anderen Standpunkt hat, bzw. haben muss.

Als Diskussionthemen stehen also die Themen: ” Leben im Ausland” „Heimat“ und “Doppelte Staatsangehörigkeit ” zur Verfügung. Oftmals sind sich die Lernenden einer Fremdsprache nicht bewusst, dass es neben den Gemeinsamkeiten auch Unterschiede zwischen den zwei Kulturen gibt, und dass man lernen muss, mit diesen Unterschieden umzugehen, ohne sie aufgrund ihrer Andersartigkeit zu werten.

Ein anderer Aspekt ist, dass man mit diesem Thema „Kultur“ thematisieren kann, z.B. feststellen kann,was für ein Deutschlandbild die Lerner haben. Hier können Stereotype, Klischees und Vorurteile zum Ausdruck kommen, die man hinterfragen kann.* (4)

Wichtig ist auch, den Bezug zur eigenen Kultur herzustellen und zu thematisieren, was die Lerner für ein Bild von ihrem Umfeld, von ihrem eigenen Land, haben. Begriffe, die in Bezug zur Migration stehen, wie z.B. Kultur, Andersartigkeit, Identität, Fremde etc. können zu einem interkulturellen Diskurs führen.

  * (4) http://www.g-daf-es.net/lesen_und_sehen/germanistik/dsm.pdf

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